Der Volkswagen Konzern strebt einen umfassenden Ausbau der Car.Software-Organisation an. Neben der Integration der Beteiligungen und Tochterunternehmen ist es das Ziel, Fachkräfte aus den Marken Volkswagen Pkw, Audi und Porsche für einen Übergang in die Car.Software-Organisation zu gewinnen. Die Zahl der Fachkräfte will Volkswagen zudem durch Neueinstellungen, strategische Zukäufe und weitere Partnerschaften nachhaltig verstärken. Bis 2025 sollen in der Car.Software-Organisation mehr als 10.000 Digitalexperten die Software im Fahrzeug, die digitalen Ökosysteme sowie kundennahe Funktionen im Handel entwickeln. Langfristig wird die Weiterentwicklung der Car.Software-Organisation mit dem Zielbild einer „Software-Marke“ im Konzern mit eigenem Markenauftritt angestrebt.
„Wir werden mit der Car.Software-Organisation optimale Bedingungen für die besten Experten und eine zukunftsweisende Softwareentwicklung im Volkswagen Konzern schaffen. Wir verstärken unsere Anstrengungen“, sagt Christian Senger, Volkswagen Markenvorstand für Digital Car & Services und konzernweit verantwortlich für Software im Fahrzeug. „Wir werden unsere Wettbewerbsfähigkeit im Volkswagen Konzern stärken, indem wir in Zukunft einen deutlich größeren Teil der Wertschöpfung in der Digitalisierung unserer Fahrzeuge beherrschen. Deshalb werden wir in der Car.Software-Organisation auch markenübergreifend Software-Umfänge entwickeln. Damit schaffen wir erhebliche Synergien und Skaleneffekte für alle Marken.“
Gunnar Kilian, Personalvorstand im Volkswagen Konzern, sagt: „Wir schaffen klare Strukturen und bauen Kompetenzen in wichtigen Zukunftsbereichen auf. Gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung haben wir uns darauf verständigt, für die neue Car.Software-Organisation wettbewerbsfähige tarifliche Arbeitsbedingungen zu vereinbaren, die sowohl Zukunftsausrichtung und Herausforderungen der Softwarebranche als auch Arbeitgeberattraktivität abbilden. Agile und vernetzte Arbeitsformen innerhalb der Softwarebranche als auch im unmittelbaren Wettbewerb sowie die Interessen von zukünftigen Beschäftigten müssen dabei Berücksichtigung finden.“
Beim Aufbau der neuen Gesellschaft gibt es derzeit noch einige offene organisatorische Fragen, die in den nächsten Monaten in enger Abstimmung mit den zuständigen Betriebsräten geklärt werden sollen. Dazu zählen beispielsweise die Ausgestaltung der betrieblichen Mitbestimmung in der Car.Software-Organisation, die Modalitäten für einen Wechsel in die neue Einheit sowie tarifpolitische Aspekte.
Eigenanteil an Software-Entwicklung im Fahrzeug soll deutlich gesteigert werden
Bis 2025 will der Volkswagen Konzern den Eigenanteil der Softwareentwicklung im Fahrzeug auf über 60 Prozent (heute: unter 10 Prozent) steigern. Die Car.Software-Organisation spielt hierbei die zentrale Rolle. Die Organisation entwickelt markenübergreifend Software in den fünf Domänen „Connected Car & Device Platform“, „Intelligent Body & Cockpit“, „Automated Driving“, „Vehicle Motion & Energy“ und „Digital Business & Mobility Services“. Ziel ist es, eine konzernweit einheitliche Software-Architektur zu etablieren und bislang parallele Entwicklungspfade in den Marken zusammenzuführen.
Die Domänen umfassen die Entwicklungsarbeit an einem einheitlichen Fahrzeug-Betriebssystem „vw.os“ für alle Konzernfahrzeuge und ihre Anbindung an die Volkswagen Automotive Cloud, eine standardisierte Infotainment-Plattform, alle Assistenzsysteme bis hin zum hochautomatisierten Fahren und Parken in Endkunden-Fahrzeugen, Software-Funktionen zur Verbindung von Antrieb, Fahrwerk und Ladetechnologie, sowie Ökosysteme für alle Mobilitätsdienste und digitalen Geschäftsmodelle der Marken.
Bis 2025 will die Car.Software-Organisation mehr als 7 Milliarden Euro in ihre Aufgaben und Projekte investieren. Volkswagen wird Dank der einheitlichen Software-Umfänge beträchtliche Skaleneffekte im Konzern generieren und damit die Kosten für die Software pro Fahrzeug für alle Marken merklich senken.