„Der Volkswagen Konzern übernimmt Verantwortung für nachhaltige und transparente Lieferketten. Der Beitritt zur LWG ist ein wichtiger Schritt. Das Knowhow der Organisation hilft uns, beim Einsatz von Leder noch nachhaltiger zu werden“, sagt Dirk Große-Loheide, Einkaufsvorstand der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied der Erweiterten Konzernleitung.
„Leder ist für unsere Kunden ein Qualitätsmerkmal. Zusammen mit unseren Lieferanten setzen wir uns für international akzeptierte Standards ein. Wichtig sind dabei auch die Anlagen, in denen unser Leder hergestellt wird. Sie sollen eine Zertifizierung durch die LWG erhalten“, sagt Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung der Porsche AG. Die Porsche AG ist innerhalb des Volkswagen Konzerns für die Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken bei der Lederbeschaffung und der Umsetzung von Minderungsmaßnahmen verantwortlich.
„Die Rückverfolgbarkeit der Lieferketten ist einer der wichtigsten Faktoren für Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie Leder auf die verantwortungsvolle Weise beschaffen. Das steht im Kern unserer Bemühungen", sagt Christina Trautmann, Leiterin der Leather Working Group. „Wir freuen uns auf die
aktive Teilnahme des VW-Konzern. Mit ihrer Unterstützung wollen wir die Entwicklung von Tools und Methoden vorantreiben, welche die Lederindustrie positiv beeinflussen.“
Die LWG ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Milton Keynes in Großbritannien. Sie setzt sich für Transparenz sowie einheitliche Umwelt- und Sozialstandards in der globalen Lederlieferkette ein. Zudem bietet sie eine Zertifizierung der Leder-Hersteller an. Die rund 2.000 Mitgliedsunternehmen der LWG stehen für mehr als ein Viertel der weltweiten Fertiglederproduktion. Die Mitglieder stammen aus allen Bereichen der Leder-Wertschöpfungskette: Von Gerbereien über lederverarbeitende Industrien und Verbänden bis hin zu Händlern und Abnehmern.
Der Beitritt zur Leather Working Group ist Ausdruck der ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie des Volkswagen Konzerns. 2021 veröffentlichte der Konzern erstmals seinen Responsible Raw Materials Report. Darin werden die Methodik und die Aktivitäten von Volkswagen im Rahmen eines neu eingeführten Managementsystems für die Rohstoffbeschaffung detailliert dargestellt.
Der Bericht deckt 16 Hochrisiko-Rohstoffe ab, darunter Batteriematerialien wie Lithium und Kobalt, aber auch Leder. Das höchste Risiko für Menschenrechte und Umwelt besteht häufig auf einer Ebene der Lieferkette, zu der Volkswagen selbst keine direkten vertraglichen Beziehungen unterhält. Das macht die Transparenz ebenso wie die Umsetzung von Standards besonders anspruchsvoll.
Bereits seit Anfang 2022 gibt es ein materialspezifisches Lastenheft für Leder. Dessen Einhaltung durch die Lieferanten ist seit April 2022 für alle Neuvergaben verpflichtend. Mithilfe des Lastenhefts wird sowohl die Offenlegung des Herkunftslands der Rohware als auch ein lederspezifisches Nachhaltigkeitszertifikat – beispielsweise durch die LWG – eingefordert. Volkswagen verpflichtet damit seine Lieferanten zur Achtung des Tierwohls sowie eine verantwortungsvolle Produktion und Verarbeitung von Leder. Zum Beispiel müssen strenge Kriterien zum Wasserverbrauch und der Vermeidung von Wasserverschmutzung beim Gerbungsprozess eingehalten werden. Die Volkswagen Marken setzen grundsätzlich kein Leder ein, das zur illegalen Entwaldung beiträgt.