Weltweit lieferte der Volkswagen Konzern im ersten Halbjahr 5,5 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus. Das bedeutete ein Plus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Konzernchef Diess: „Das Wachstum zeigt, dass die zahlreichen neuen Modelle unserer Konzernmarken die Kunden rundum überzeugen. Wir werden in den kommenden Monaten alles daran setzen, das Vertrauen unserer Kunden weltweit zu bestätigen. Unser erklärtes Ziel ist, Volkswagen bei Ertragsstärke, Innovationskraft, Nachhaltigkeit und bei der Kundenzufriedenheit zum führenden Unternehmen in unserer Industrie zu machen.“
Die Umsatzerlöse und Operativen Ergebnisse der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften sind nicht in den entsprechenden Werten des Konzerns enthalten. Deren anteiliges Operative Ergebnis betrug – trotz negativer Währungseffekte – von Januar bis Juni 2,3 (2,1) Milliarden Euro. Die chinesischen Unternehmen werden At Equity bilanziert und finden sich im Finanzergebnis wieder.
Trotz der zu erwartenden Belastungen – etwa die Umstellung auf das neue Testverfahren WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure), das Erreichen der CO2-Flottenziele sowie das Ausrollen der Elektro-Offensive - hält der Konzern an seinem Ausblick(vor Sondereinflüssen) für das laufende Jahr fest: Danach sollen im laufenden Geschäftsjahr die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Zudem wird für 2018 eine operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen zwischen 6,5 und 7,5 Prozent erwartet.
„Das abgeschlossene Halbjahr zeigt, dass der Konzern eine solide operative und finanzielle Basis hat“, sagte Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und IT. „Wir haben uns aber – wie bereits mehrfach kommuniziert – insbesondere wegen WLTP auf ein volatiles zweites Halbjahr einzustellen.“
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile
Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile lag Ende Juni bei 26,3 Milliarden Euro. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahresstichtag einem Zuwachs von 10,7 Prozent. Die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen im Halbjahr auf Niveau des Vorjahreszeitraums, die F&E-Quote sank von Januar bis Ende Juni auf 6,6(6,9) Prozent. Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile lagen bei 4,4 Milliarden Euro, damit blieb die Sachinvestitionsquote im Automobilbereich nahezu unverändert bei 4,3 (4,2) Prozent.
Marken und Geschäftsfelder
In den ersten sechs Monaten 2018 waren die Umsatzerlöse der Marke Volkswagen Pkw mit 42,7 Milliarden Euro um 7,7 Prozent höher als im Vorjahr. Das Operative Ergebnis vor Sonder-einflüssen lag bei 2,1 (1,8) Milliarden Euro. Positiv wirkten das höhere Volumen und verbesserte Produktkosten. Dem standen höhere Vertriebskosten, unter anderem aufgrund der Umwelt-prämie, sowie Vorleistungen für neue Produkte, insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Elektro-Offensive, gegenüber. Aus der Dieselthematik ergaben sich Sondereinflüsse in Höhe von – 1,6 Milliarden Euro.
Die Umsatzerlöse der Marke Audi stiegen im ersten Halbjahrauf 31,2 (30,0) Milliarden Euro. Vor allem Volumensteigerungen, Effizienzfortschritte und ein vorausschauendes Währungsmanagement führten dazu, dass sich das Operative Ergebnis auf 2,8 (2,7) Milliarden Euro verbesserte. In den Finanzkennzahlender der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten.
Die Umsatzerlöse von ŠKODA lagen im Berichtszeitraum mit 9,2 Milliarden Euro um 5,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Operative Ergebnis ging aufgrund negativer Wechselkurseffekte und höherer Vorleistungen für neue Produkte um 4,5 Prozent auf 821 Millionen Euro zurück, während Volumenverbesserungen und Kostenoptimierungen positiv wirkten.
Mit 5,8 Milliarden Euro waren die Umsatzerlöse der Marke SEAT im ersten Halbjahr um 14,5 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Operative Ergebnis verbesserte sich um 62,7 Prozent auf 212 Millionen Euro. Belastungen aus Vorleistungen für neue Produkte und aus Wechselkursen konnten durch positive Volumen-, Preis- und Mixeffekte deutlich überkompensiert werden.
Mit 757 (867) Millionen Euro waren die Umsatzerlöse der Marke Bentley niedriger als im Vergleichszeitraum 2017. Das Operative Ergebnis lag bei – 80 (13) Millionen Euro; Belastungen ergaben sich im Wesentlichen aus dem geringeren Absatz, Verzögerungen beim Anlauf des neuen Continental GT und aus Wechselkursen.
Mit 11,2 (10,8) Milliarden Euro waren die Umsatzerlöse von Porsche Automobile im ersten Halbjahr 2018 höher als im Vorjahr. Vor allem aufgrund positiver Mixeffekte legte das Operative Ergebnis von Porsche Automobile um 0,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu.
Die Umsatzerlöse von Volkswagen Nutzfahrzeuge legten in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 6,7 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zu. Das Operative Ergebnis erhöhte sich um 26,7 Prozent auf 567 Millionen Euro; der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus Volumen- und Mixeffekten, einer besseren Preispositionierung und Materialkostenoptimierungen.
Mit 6,5 (6,3) Milliarden Euro waren die Umsatzerlöse der Marke Scania höher als im Vergleichszeitraum 2017. Das Operative Ergebnis war mit 684 (673) Millionen Euro besser als im Vorjahr. Kostensteigerungen standen höheren Volumina, einer vorteilhaften Wechselkursentwicklung und einem verbesserten Finanzdienstleistungsgeschäft gegenüber.
Die Umsatzerlöse von MAN Nutzfahrzeuge erhöhten sich im ersten Halbjahr 2018 auf 5,8 (5,3) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis stieg volumenbedingt auf 258 (193) Millionen Euro.
MAN Power Engineering erzielte im Zeitraum Januar bis Juni 2018 Umsatzerlöse in Höhe von 1,6 (1,6) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis lag bei 68 (73) Millionen Euro.
Das Operative Ergebnis der Volkswagen Finanzdienstleistungen verbesserte sich im ersten Halbjahr 2018 um 5,7 Prozent auf 1,2Milliarden Euro, was vor allem auf das Geschäftswachstum und Margenverbesserungen zurückzuführen war.
Ausblick 2018
Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns unter weiterhin herausfordernden Marktbedingungen den Vorjahreswert moderat übertreffen werden. Herausforderungen ergeben sich im laufenden Geschäftsjahr vor allem aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Wechselkursen sowie der Dieselthematik. Zudem gilt in der EU ein neues, zeitlich aufwendigeres Testverfahren zur Bestimmung von Schadstoff- und CO2-Emissionen sowie des Kraftstoffverbrauchs bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (WLTP).
Erwartet wird, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen wird mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent gerechnet. Nach Sondereinflüssen erwarten wir für den Konzern eine operative Umsatzrendite, die moderat unterhalb des erwarteten Korridors liegt.