Die Umsatzerlöse wuchsen um 22 Prozent auf 76 Milliarden Euro, insbesondere getrieben durch einen wiedererstarkten Absatz in Europa und Nordamerika. Zudem wirkte eine verbesserte Preispositionierung positiv.
Das operative Ergebnis vor Bewertungseffekten aus Rohstoffsicherungsgeschäften stieg um 35 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Die entsprechende Marge stieg auf 9,3 Prozent und lag damit oberhalb des prognostizierten Zielkorridors für den Volkswagen Konzern von 7,5 bis 8,5 Prozent.
Das operative Ergebnis sank im Jahresvergleich von 8,3 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro überwiegend aufgrund negativer, nicht zahlungswirksamer Effekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in Q1 2023. Im Vorjahresquartal hatte das operative Ergebnis von positiven, nicht zahlungswirksamen Effekten aus Rohstoffsicherungsgeschäften in Höhe von 3,2 Milliarden Euro profitiert. Die operative Umsatzrendite belief sich im ersten Quartal 2023 auf 7,5 Prozent.
Der Konzernbereich Automobile erzielte in Q1 2023 einen Netto-Cashflow von 2,2 Milliarden Euro. Das Working Capital wurde durch anhaltende Beeinträchtigungen in den Logistikketten belastet und stieg im Jahresvergleich um 1,9 Milliarden Euro an. Der Netto-Cashflow enthielt zudem Mittelabflüsse in Höhe von 0,4 Milliarden Euro aus M&A-Transaktionen im ersten Quartal.
Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile verringerte sich aufgrund der Zahlung der Sonderdividende im Zusammenhang mit dem Börsengang der Porsche AG erwartungsgemäß auf 38,4 Milliarden Euro. Dieser Rückgang fiel jedoch geringer aus als die an die Aktionäre ausgeschüttete Sonderdividende.
Der Konzern setzt seine Strategie für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) weiter konsequent um und hat die Auslieferungen im Vorjahresvergleich im ersten Quartal um 42 Prozent gesteigert. Sie beliefen sich auf 141.000 BEV-Fahrzeuge, was einem Anteil von rund 7 Prozent an den Gesamtauslieferungen entspricht.
Die Gesamtauslieferungen haben sich weiter erholt und lagen im ersten Quartal um 7,5 Prozent über dem Vorjahresquartal. Im März 2023 stiegen die weltweiten Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 23,9 Prozent. Die Auslieferungen in China gingen im ersten Quartal um 14,5 Prozent zurück. Der Konzern ist zuversichtlich, dass sich die Auslieferungen in dieser Region aufgrund der erweiterten Modellpalette und China-spezifischer Technologie im weiteren Jahresverlauf erholen werden. Mit einem Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen in Westeuropa, davon 260.000 BEVs, blieb die Kundennachfrage nach Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns weiterhin hoch.
Vor dem Hintergrund dieser soliden Zahlen bestätigt der Volkswagen Konzern seinen am 3. März 2023 veröffentlichten Ausblick für das Geschäftsjahr 2023.
Arno Antlitz, CFO & COO des Volkswagen Konzerns, sagte: „Der Volkswagen Konzern hat einen vielversprechenden Start in das Geschäftsjahr 2023 hingelegt. Wir sind beim Umsatz und operativen Ergebnis vor negativen Bewertungseffekten aus Rohstoffsicherungsgeschäften stark gewachsen. Mit dieser soliden Performance und einem Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen zu Ende des ersten Quartals bestätigen wir unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2023.”
„Volkswagen wird weiter entschlossen in seine weltweit wichtigsten Wachstumsregionen investieren. Im ersten Quartal haben wir Pläne für eine neue Fabrik in den USA für die Kultmarke Scout im hochattraktiven Rugged-SUV- und Pickup-Segment bekanntgegeben. Außerdem haben wir die erste außereuropäische Batteriezellenfabrik des Konzerns in Kanada angekündigt und auf der Automesse in Shanghai den neuen ID.7 vorgestellt.“
Weitere Expansion auf dem chinesischen und nordamerikanischen Markt
Mit seinem „In China für China“-Ansatz hat der Konzern das neue Projekt „100%TechCo“ eingeführt, das die Komponenten-Entwicklung und -Beschaffung zusammenführt. Dies soll die Entwicklungszeiten neuer Produkte und Technologien um rund 30 Prozent verkürzen. Dafür plant der Konzern eine Investition von 1 Milliarde Euro, um ein neues Innovationszentrum für vollvernetzte Elektroautos mit Sitz in Hefei zu errichten. Volkswagen arbeitet weiterhin mit lokalen Partnern wie dem Joint Venture zwischen CARIAD und Horizon Robotics zusammen, um die Entwicklung des automatisierten Fahrens in China zu beschleunigen. Zudem soll so eine schnellere Software-Entwicklung von China-spezifischen Technologiekonzepten ermöglicht werden. Mit der Vorstellung des ID.7 in China hat der Konzern einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer rein elektrischen Modellpalette gesetzt.
In Nordamerika baut der Konzern sein globales Batteriegeschäft mit der ersten Übersee-Batteriezellenfabrik in Kanada weiter aus. Neue BEV-Modelle wie der ID. Buzz werden das Portfolio an vollelektrischen Fahrzeugen in den USA erweitern. Zudem treibt der Konzern seinen „Electrify America Boost Plan“ voran, um die Anzahl der Ladepunkte bis 2026 auf 8.000 zu verdoppeln. Mit der Elektrifizierung der Kultmarke „Scout“ steigt der Konzern in das hochattraktive Segment der Trucks und Rugged SUVs ein. Die Pläne zum Ausbau der US-Ladekapazitäten werden ergänzt durch den Bau einer Fabrik in South Carolina, die eine Kapazität von 200.000 E-Fahrzeugen pro Jahr aufweist.
Ergebnisse der Markengruppen
In der Markengruppe Volumen stiegen die Umsätze mit 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch stärker als die Auslieferungen (30 Prozent). Das operative Ergebnis lag bei 1,7 Milliarden Euro und die operative Umsatzrendite wuchs um 1,7 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent.
Die Markengruppe Premium verzeichnete eine solide Performance – mit einem operativen Ergebnis von 1,8 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 10,8 Prozent. Im ersten Quartal 2023 belasteten negative Effekte aus der Fair-Value-Bewertung in Höhe von 0,4 Milliarden Euro auf das operative Ergebnis. Der Netto-Cashflow war von Investitionen in BEV-Produktionskapazitäten sowie einem Aufbau des Working Capitals beeinträchtigt.
In der Markengruppe Sport & Luxury blieb die operative Umsatzrendite von Porsche im ersten Quartal dank höherer Volumina, verbesserter Preis- und Mixeffekte mit 18,5 Prozent stabil. Der Netto-Cashflow im Automobilbereich lag über dem soliden Vorjahresniveau.
TRATON
TRATON verzeichnete einen Anstieg des Fahrzeugabsatzes von 25 Prozent, wobei die Umsatzerlöse um insgesamt 31 Prozent stiegen, was auf stark gestiegene Volumina, positive Preis-Mix-Effekte und Fahrzeugdienstleistungen zurückzuführen ist. Die operative Umsatzrendite lag bei 8 Prozent (4 Prozent in Q1 2022) aufgrund einer verbesserten Kapazitätsauslastung und positiver Preis-Mix-Effekte, welche die gestiegenen Inputkosten kompensiert haben. Der Netto-Cashflow verzeichnete trotz eines weiteren Aufbaus des Working Capitals einen starken Anstieg infolge der verbesserten operativen Performance und der Erlöse aus dem konzerninternen Verkauf von Scania Finance Russia. Aufgrund des soliden Starts erhöhte TRATON seine Prognose für die operative Umsatzrendite im Geschäftsjahr 2023 auf eine Spanne von 7 bis 8 Prozent (zuvor 6 bis 7 Prozent).
CARIAD
CARIAD verzeichnete einen Anstieg der Umsatzerlöse um 53 Prozent, der auf Lizenzeinnahmen mit Markengruppen zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis war mit -0,4 Milliarden Euro stabil, weiterhin fielen Investitionen in Softwareplattformen an.
Kapitalmarkttag am 21. Juni 2023
Am Kapitalmarkttag wird der Volkswagen Konzern ein Strategie-Update geben. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen das neue Team, der neue Unternehmergeist, unsere starken Technologieplattformen und wie die Markengruppen davon profitieren werden, sowie unsere regionalen Strategien und künftigen Finanzziele.