Dr. Stefan Sommer, Konzernvorstand Komponente und Beschaffung: „Wir richten die Konzern Komponente konsequent markenübergreifend aus und stärken damit die Wettbewerbsfähigkeit. Dank unserer Fertigungstiefe und Produktstärke messen wir uns mit den Besten im Wettbewerb. Jetzt schärfen wir das Profil in Sachen E-Mobilität: Die Konzern Komponente übernimmt die End-to-End-Verantwortung für die Batterie – vom Kompetenzaufbau für die Zellfertigung bis zum Recycling. Ein wichtiger Schritt für den ganzen Konzern.“
Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Konzern Komponente, Thomas Schmall, sagt: „Wir heben Effizienzen in aktuellen Geschäftsbereichen und richten die Konzern Komponente mit neuen Aktivitäten in der E-Mobilität zukunftsfähig aus. Durch die neue konzernweite Steuerung können Effizienzen und Synergien besser realisiert, die Vernetzung zwischen den Standorten gefördert und die Werke markenübergreifend optimal belegt werden. Auf Basis des Zukunftspakts haben wir im Zeitraum 2016 bis Ende 2018 in den deutschen Werken bereits über 750 Millionen Euro Kosteneinsparungen nachhaltig erreicht. Im weiteren Verlauf bis 2025 werden wir diesen positiven Ergebniseffekt auf insgesamt 2 Milliarden Euro erhöhen können. Gleichzeitig investieren wir massiv in die E-Mobilität: Allein in 2019 und 2020 fließen konzernweit 870 Millionen Euro in die Fertigung von E-Komponenten. Der Anteil der Investitionen in E-Komponenten ist damit seit 2015 von fünf Prozent auf aktuell 40 Prozent gestiegen. In Summe investieren wir im Rahmen der aktuellen Planungsrunde 3,8 Milliarden Euro bis 2023 in die Fertigung von E-Komponenten.“
Eigenständige Marke innerhalb des Volkswagen Konzerns
Mit zukunftsorientierten Geschäftsfeldern, effizienter Gremiensteuerung und einer konzernweiten Wertschöpfungsstrategie stellt sich die Konzern Komponente unternehmerisch eigenständig und wettbewerbsfähig auf. Das operative Geschäft der neuen Marke unter dem Dach der Volkswagen AG verantwortet ein dreiköpfiger Vorstand: Thomas Schmall als Vorstandsvorsitzender, Thomas Eichenberg als Finanzvorstand sowie Wolfgang Fueter als Personalvorstand. Ebenfalls Teil der Geschäftsleitung sind die Leiter der neu zugeschnittenen und standortübergreifenden fünf Geschäftsfelder „Motor und Gießerei“, „Getriebe und E-Antrieb“, „Fahrwerk“, „Sitze“ und „E-Mobilität“. Als zuständiger Konzernvorstand für den Bereich Komponente und Beschaffung gehört Dr. Stefan Sommer dem Aufsichtsgremium der Konzern Komponente an, einem paritätisch zwischen Vorstand und Betriebsrat besetzten Beirat.
Der Schritt der Konzern Komponente zur eigenständigen Marke wurde in den letzten drei Jahren konsequent vorbereitet. Die Basis bilden die Ausrichtung des Produktportfolios auf Volumen- und Skaleneffekte und eine Steigerung von Effizienz und Produktivität in den Standorten. Bereits 2015 erfolgte eine Analyse des Produktportfolios, um Entwicklung und Produktion auf langfristig wettbewerbsfähige Produkte auszurichten. Nicht zukunftsfähige oder unwirtschaftliche Produkte wurden aus den Produktplanungen gestrichen. Auf Basis des Zukunftspakts wurden seit 2016 in den deutschen Komponentenwerken die Fixkosten nachhaltig gesenkt und die Produktivität deutlich angehoben. Um künftige Investitionen zum Beispiel in die E-Mobilität aus dem aktuellen Produktportfolio heraus erwirtschaften zu können, wurde die Investitionseffizienz weiter gesteigert. Angedacht sind zudem Partnerschaften oder Kooperationen mit anderen Unternehmen, um Produkten mit kleineren Stückzahlen Skaleneffekte zu ermöglichen.
Zentrales Thema Transformation
Der Wandel von klassischen Antrieben hin zur E-Mobilität beschäftigt die Konzern Komponente, die in 2018 zum Beispiel über zehn Millionen konventionelle Fahrzeugmotoren und über acht Millionen Getriebe gefertigt hat, wie keine andere Unternehmenseinheit. Daher wurde im Rahmen der Gründung der Marke auch die Struktur der Geschäftsfelder gestrafft. Die Geschäftsfelder „Motor und Gießerei“ sind zusammengeführt, das Geschäftsfeld „E-Mobilität“ ist neu geschaffen worden. Die drei Geschäftsfelder „Getriebe und E-Antrieb“ sowie „Fahrwerk“ und „Sitze“ machen das Portfolio komplett. Das Geschäftsfeld Kunststoff wurde transformiert und in die Produktion der Marke Volkswagen überführt. Jedes der nun fünf Geschäftsfelder ist verantwortlich für seine Portfoliostrategie und den Gesamtprozess: „Eine frühe Verzahnung verschiedener Fachbereiche wie Entwicklung, Beschaffung oder Produktionsplanung steigert Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft“, so Thomas Schmall. Neben konventionellen Motoren und Getrieben entwickelt und fertigt die Konzern Komponente bereits heute E-Motoren und Batteriesysteme für verschiedene Konzernmarken und wird diese Kapazitäten in den kommenden Jahren massiv aufstocken. Darüber hinaus wurde eine markenübergreifende Hochlaufstrategie für die Produktion der E-Antriebe entwickelt, die die Konzern Komponente im Zusammenspiel mit Audi, Porsche, Volkswagen und weiteren Konzernmarken nun umsetzen wird.
Die Zukunft gestalten
Künftig wird die Konzern Komponente wesentliche Wertschöpfungsschritte der sogenannten „End-to-End-Verantwortung“ für Batterien besetzen: Am Komponentenstandort Salzgitter bauen Entwickler und Fertigungsplaner im Center of Excellence (CoE) bereits heute nachhaltige Batteriezellkompetenz für den Konzern auf. Im Komponentenwerk Braunschweig werden Batteriesysteme entwickelt und produziert – künftig markenübergreifend für E-Fahrzeuge auf Basis des MEB. Nach ihrem Einsatz im Fahrzeug werden die Batterien teils einer Zweitnutzung zugeführt – zum Beispiel in neuen Produkten wie der flexiblen Schnellladesäule, die die Konzern Komponente ab 2020 am Standort Hannover fertigen wird. Auch das abschließende Recycling verantwortet künftig die Konzern Komponente. Im ersten Halbjahr 2020 wird dafür eine Pilotanlage in Salzgitter eröffnet, in der der Recycling-Prozess von Hochvolt-Batterien weiterentwickelt wird. Dabei werden bereits erforschte Prozesse übernommen, um Technik und Wirtschaftlichkeit für den Serienbetrieb zu validieren.
Thomas Schmall: „Die Bedeutung der konventionellen Antriebe bleibt auch in den nächsten Jahren noch bestehen. Fahrzeugkomponente wie Motoren und Getriebe, Lenkungen, Achsen oder Sitze sind wesentliche Säulen unseres Erfolgs. Mit weiteren Aktivitäten im wachsenden Feld der E-Mobilität und neuen strategischen Partnerschaften sichern wir unser Produktportfolio in eine erfolgreiche Zukunft ab.“