Rund 80 Volkswagen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie geladene Gäste versammelten sich Samstagvormittag zu einer Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des Volkswagenwerks. Unter ihnen auch die Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sowie Nicole Kösling, Personalleiterin des Werk Wolfsburg.
Über die Bedeutung der Erinnerungsarbeit für Volkswagen sagte Daniela Cavallo, Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrates: „Der Volkswagen Konzern und eine Belegschaft stehen für eine offene Gesellschaft, Respekt und Toleranz und stellen sich Hass und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegen. Diese Haltung spiegelt sich in unserem Handeln, entsprechenden Projekten und in unseren Betriebsvereinbarungen wider. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken statt zu spalten. Daher fühlen wir uns einer Kultur des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung verpflichtet.“
In der an die Kranzniederlegung anschließende Veranstaltung im Forum des Konzernarchivs sprach als Gastrednerin Ruth Ur, die Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem e.V. Sie gab Einblicke in die Gedenkstättenarbeit von Yad Vashem und sprach in diesem Zusammenhang auch über die große aktuelle Bedeutung von Erinnerungskultur in Deutschland. Ihr Bericht über den sogenannten „Kindertransport“ vor 85 Jahren hinterließ tiefen Eindruck bei ihrem Publikum.
Volkswagen Mitarbeiter Dr. Karl Teille zeigte mit seinem Werk „Fotografien aus Auschwitz“ eine andere, künstlerische Variante der Erinnerungsarbeit. Während seines achttägigen Besuches in der während der Corona-Zeit fast menschenleeren Gedenkstätte Ausschwitz entstanden ausdrucksstarke Aufnahmen. Einige dieser Bilder sind sogenannte Doppelbelichtungen, die eine ganz besondere Wirkung beim Betrachter entfalten. Eine Auswahl dieser fotografisch-künstlerischen Dokumentation des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltung bei Volkswagen in Wolfsburg erstmalig gezeigt. Interessierten steht die Ausstellung in den kommenden drei Monaten im Forum des Konzernarchivs offen.
Der Volkswagen Konzern geht bewusst und transparent mit der eigenen Vergangenheit um und lebt eine aktive und vielseitige Erinnerungskultur. In diesem Jahr beschreitet der Volkswagen Konzern mit der Social-Media-Kampagne „Wir alle sind jemand“ zusätzlich neue Wege. Die Kampagne erinnert an ehemalige Zwangsarbeiter, deren Leben durch den Nationalsozialismus auf grausame Weise geprägt wurde. In einer Video-Serie mit sieben Kurzporträts werden Personen vorgestellt, die durch das NS-Regime ihrer Chance beraubt wurden, sich in Freiheit entfalten zu können. Die auf verschiedenen Kanälen des Volkswagen Konzerns gezeigt Filmclips sowie weitere Informationen sind unter folgendem Link zu finden:
https://www.volkswagen-group.com/de/holocaust-gedenktag-18063