Bundesminister Andreas Scheuer sagte: „Das automatisierte und vernetzte Fahren bietet nicht nur neue Möglichkeiten für den Stadtverkehr und den ÖPNV, sondern auch für mehr Sicherheit und Klimaschutz.“ Seit März dieses Jahres nutzt Volkswagen für die Tests einen Teilabschnitt der von der Hansestadt eingerichteten Strecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF). Zu den Ergebnissen sagt der Leiter der Volkswagen Group Innovation, Dr. Axel Heinrich: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Testfahrten. Bisher sind keine kritischen Situationen aufgetreten. Unter allen Umständen hat sich das Fahrzeug bisher regelkonform verhalten. Vor allem die Kommunikation vom Auto zu den vernetzten Ampeln der ausgewiesenen Teststrecke mittels WLANp-Technologie funktioniert hervorragend und sorgt für besseren Verkehrsfluss.“
Während der Fahrten stellte vor allem das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer eine besondere Herausforderung an die Testflotte dar. Die automatisierten Funktionen der Fahrzeuge fanden aber selbst bei hohem Verkehrsaufkommen schnell sichere Lösungen. Die e-Golf-Flotte, mit der unter realen Bedingungen automatisiertes Fahren bis Level 4 in einer deutschen Großstadt getestet wird, wurde von Volkswagen Group Innovation aufgebaut. Bei den Tests stehen sowohl die technischen Möglichkeiten als auch die Anforderungen an die städtische Infrastruktur im Vordergrund.
Die eingesetzten e-Golf verfügen über elf Laser-Scanner, sieben Radare und 14 Kameras. Bis zu fünf Gigabyte pro Minute beträgt der Datenaustausch bei den regelmäßigen Testfahrten, die sich jeweils über mehrere Stunden erstrecken. Dafür steckt die Rechenleistung von rund 15 Laptops im Kofferraum des e-Golf. Die enorme Rechenleistung sowie präzise Sensortechnik sorgen dafür, dass Fußgänger, Fahrradfahrer, andere Autos, Kreuzungen, Vorfahrtsregeln, parkende Fahrzeuge und Fahrstreifenwechsel im fließenden Verkehr auf kürzesten Distanzen und in Millisekunden erfasst werden. Trotz der Vielfalt und Komplexität der Informationen muss die künstliche Intelligenz der Fahrzeugsoftware alle relevanten Objekte wahrnehmen und reagieren, darf aber keinen falschen Alarm auslösen. Dabei wird mit unterschiedlichen Ansätzen für künstliche Intelligenz gearbeitet – unter anderem mit Deep Learning, neuronalen Netzwerken und Mustererkennungsverfahren.
Aus Sicherheitsgründen sitzt bei den Testfahrten in Hamburg durchgehend ein besonders geschulter Testfahrer am Lenkrad, der alle Fahrfunktionen fortwährend überprüft und im Notfall eingreifen kann. Zudem werden alle Datenschutzbestimmungen umfassend berücksichtigt.