Der VVD wurde am 10. Februar 1948 durch notariellen Abschluss eines Gesellschaftervertrages gegründet und am 28. Februar 1948 ins Handelsregister beim Amtsgericht Fallersleben eingetragen. Bis dahin hatte die unter britischem Befehl stehende Volkswagenwerk GmbH fast ausschließlich für die Alliierten produziert. Nach der Währungsreform wurde der militärische Bedarf an Transportmitteln durch die rasch expandierende Nachfrage der Privatkunden ersetzt. In Absprache mit der Volkswagen Organisation schnürte der VVD, dessen Anteile im Oktober 1949 auf den Gesellschafter Christian Holler übertragen wurden, ein preisgünstiges Kfz-Versicherungspaket, das im Laufe der Jahre angereichert und über kontinuierlich geschulte Mitarbeiter der Volkswagen Händler vertrieben wurde. Der auf Kundenbindung abgestellte Leistungskatalog und der Service waren ausschlaggebend dafür, dass der VVD im Sog des Käfer-Booms rasch expandierte. Bereits 1961 fertigte der VVD die fünfhunderttausendste Police aus, beschäftigte 323 Mitarbeiter und verfügte über einen funktionierenden Außendienst mit landesweit zwölf Filialen sowie über Auslandsniederlassungen in Österreich, Italien und in den Niederlanden. Zwei weitere Tochterunternehmen wurden 1962 in Großbritannien und Frankreich gegründet. Im gleichen Jahr erweiterte der VVD seine Produktpalette um den Europa-Schadendienst, nachdem er mit den Importeuren die direkte Abrechnung von Kaskoschäden vereinbart hatte. In Verbindung mit der 1972 eingeführten Schnellregulierung von Haftpf lichtschäden offerierte der VVD eine in der Versicherungswirtschaft konkurrenzlose Dienstleistung, die den Kunden in 2 400 Partnerbetrieben europaweit die schnelle und bargeldlose Regulierung von Haftpf lichtschäden garantierte und dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhalf. Im Ranking mit über 100 Fahrzeug-Versicherern belegte der VVD 1982 mit einem Prämienvolumen von rund 400 Millionen DM den neunten Rang. 1983 überschritt der Bestand an Kfz-Versicherungen die Marke von 600 000 Verträgen, was den Stellenwert des VVD für die Vertriebspolitik des Wolfsburger Automobilherstellers unterstrich. So stärkte etwa die 1983 eingeführte, durch den VVD abgesicherte Gebrauchtwagen-Garantie die Kundenbindung an die Vertragswerkstätten. Mit günstigen Beiträgen, fast jährlichen Rückvergütungen, dem europaweiten Schadendienst und dem engmaschigen Außendienst blieb der VVD für den Volkswagen Konzern ein wichtiges den Verkauf förderndes Instrument, das die VWFS Ende der 1990er-Jahre in die eigene Hand nahm.
Im Unterschied zum Versicherungsgeschäft waren Automobilfinanzierungen von Anfang an Unternehmenssache. Mit Gründung der Volkswagen Finanzierungsgesellschaft mbH (VFG) am 30. Juni 1949 hielt der Wolfsburger Automobilhersteller noch unter britischer Regie frühzeitig ein absatzförderndes Instrument in den Händen, das angesichts der Kauf kraftlücke in Deutschland eine wichtige kompensatorische Funktion erfüllte. Durch die Gewährung von Kundendarlehen finanzierte die VFG von 1950 bis 1952 durchschnittlich 13 Prozent der Inlandsverkäufe, während die Einkaufsfinanzierung seitens der Händler zunächst kaum in Anspruch genommen wurde. Danach nahmen die Geschäfte im Wettbewerb mit den Banken und Sparkassen einen bisweilen wechselvollen, aber insgesamt positiven Verlauf. 1961 schloss die VFG 24 668 Verträge mit Volkswagen Käufern ab, mehr als doppelt so viele wie 1953. Bei den Händlern zeichnete sich mit 2 152 Verträgen ein parallel zu den Lagerbeständen wachsender Finanzierungsbedarf ab, der den Übergang vom durch Nachfrageüberhang gekennzeichneten Verkäufer- zum Käufermarkt widerspiegelte. Diese Entwicklung verschob den geschäftlichen Schwerpunkt der VFG, die Lagerwagenkredite ab 1963 zunächst aus den finanziellen Mitteln der Muttergesellschaft vergab. Mitte 1965 übernahm sie dieses lukrative Geschäft auf eigene Rechnung und wickelte im laufenden Jahr 345 205 Verträge ab. Dass die in Konjunkturabschwüngen anwachsenden Lagerbestände den Ertrag steigerten, entkoppelte den Unternehmenserfolg tendenziell von der Absatzentwicklung der Volkswagenwerk AG. So erzielte die VFG in der Rezession 1967 eines ihrer bis dahin besten Ergebnisse, das neben einem Gewinn von rund 462 000 DM auch eine Aufstockung des Eigenkapitals um 600 000 DM ermöglichte.
Kontinuierliches Wachstum in der Folgezeit trieb den Umsatz aus der Einkaufsfinanzierung 1972 über die Marke von drei Milliarden DM; hinzu kamen 224 Millionen DM, die mit der Kreditvergabe an über 47 000 Volkswagen Kunden erwirtschaftet wurden. Aufgrund des erreichten Finanzierungsvolumens erfolgte zum 1. Januar 1973 die Umwandlung in eine Bank unter der Bezeichnung VW Kredit Bank GmbH.
Die Rezession und Unternehmenskrise 1974/75 überstand der Finanzdienstleister ohne finanzielle Einbußen. Allerdings zollte er dem gestiegenen Kostendruck durch eine organisatorische Zusammenlegung der Bankgeschäfte in Wolfsburg Tribut. Im Juni 1975 wurde die Ingolstädter Tochter Audi NSU Kredit Bank GmbH auf die Muttergesellschaft fusioniert, die auch die Kunden und Händler von Audi betreute. Dieser Kompetenzzuwachs schlug sich nach Bildung einer gemeinsamen Volkswagen und Audi Vertriebsorganisation in der 1978 erfolgten Umbenennung in V.A.G Kredit Bank GmbH nieder, deren Geschäftssitz 1982 nach Braunschweig verlegt wurde.
Mit wettbewerbsfähigen Kreditangeboten, effizientem Kostenmanagement und steigenden Gewinnen begleitete der Finanzdienstleister die Volumenstrategie des Volkswagen Konzerns in den 1980er-Jahren. In dieser Zeit verdoppelte sich die Belegschaft nahezu – 1980 waren 202 Mitarbeiter beschäftigt, 1989 waren es 400. Zugleich wuchs die Bilanzsumme auf knapp 4,6 Milliarden DM an, und die Kundenfinanzierungen wurden wieder zum dominierenden Geschäftsfeld. Nach dem Erhalt der Vollbankkonzession 1990 erfolgte mit dem Einstieg in das Einlagegeschäft und der Einführung eines aus Master- und VISACard geschnürten Kreditkartenpakets die Umbenennung in V.A.G Bank GmbH. Der Start des Direktbankgeschäfts führte zu einem immensen Wachstumsschub für das kommende Jahrzehnt und ging mit einer organisatorischen Neustrukturierung des Finanzdienstleistungsbereichs einher. Als Filialen der V.A.G Bank GmbH entstanden 1990 die Volkswagen und die Audi Bank, 1991 die Seat und die Škoda Bank, bevor sie zum Jahresbeginn 1992 unter dem Dach der im März 1991 gegründeten Volkswagen Finanz GmbH die Finanzdienstleistungs- und die Leasing-Gesellschaft zusammengeführt wurden.
Volkswagen hatte als einer der ersten deutschen Automobilhersteller den systematischen Aufbau des Leasing-Geschäfts in Angriff genommen. Im Oktober 1966 wurde die Volkswagen Leasing GmbH (VLG) mit Sitz in Wolfsburg gegründet, um das Absatz fördernde Potenzial dieser aufstrebenden Mobilitätsdienstleistung zu erschließen, deren Anteil am Neuwagenverkauf in den USA bereits zehn Prozent erreichte. Die von der Verkaufsorganisation durchgeführte Kundenakquisition koordinierte und unterstützte das Tochterunternehmen durch eine fortlaufende Schulung der Händler, die Entwicklung wettbewerbsgerechter Leasingprodukte und zentral gesteuerte Marketing- und PR-Maßnahmen. Daneben betätigte sich die VLG seit 1968 im Investitionsgüter-Leasing, indem sie Diagnoseanlagen und Zusatzeinrichtungen an die Vertriebspartner vermietete. Bei den Fahrzeugen richteten sich die Angebote zunächst ausschließlich an die gewerbliche Wirtschaft und selbstständige Berufsgruppen. Zur Verstärkung der Kundenbindung und Verlängerung der Wertschöpfungskette führte die VLG schon 1969 Komplettlösungen ein, die Verschleißreparaturen sowie Diagnose und Wartung umfassten. Dass für diesen Service bundesweit 4 000 Betriebe von Volkswagen, Audi und NSU zur Verfügung standen, verschaffte der VLG einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern. Darüber hinaus bef lügelten der Kostenanstieg in Deutschland und die damit verbundenen Liquiditätseinbußen der Unternehmen die Nachfrage. Zwischen 1969 und 1975 kletterte der Bestand an vermieteten Fahrzeugen von 4 151 auf knapp 29 000 Einheiten, der Gewinn von rund 500 000 auf über 20 Millionen DM. Nur 327 der rund 10 000 Leasingnehmer zählten zu den Großkunden mit jeweils mehr als zehn Fahrzeugen im Einsatz, während der Anteil der Kleinabnehmer an den Auslieferungen inzwischen auf rund 65 Prozent gewachsen war. Der dadurch bewirkte Anstieg der administrativen Kosten konnte durch organisatorische Rationalisierungsmaßnahmen, insbesondere durch die 1973 abgeschlossene Umstellung auf ein EDV-gestütztes Kontroll- und Abrechnungssystem, aufgefangen werden.