Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG für China: „Mit unserer ‚in China, für China‘ Strategie integrieren wir uns ganz in das industrielle Ökosystem Chinas. So können wir unsere Produkte noch schneller auf die Wünsche der chinesischen Kunden ausrichten. In einem dynamischen Marktumfeld ist ein hohes Entwicklungstempo entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Volkswagen China Technology Company in Hefei ist dafür die zentrale Schnittstelle zu all unseren Joint Venture Gesellschaften und zu unseren chinesischen Partnern. Damit können wir alle Entscheidungen zu den Produkten, die für China bestimmt sind, auch direkt in China treffen. Dort, wo sie auf den Markt kommen. Das stärkt die Effizienz, erhöht die Entwicklungsgeschwindigkeit und optimiert unsere Kostenstruktur.“
China-spezifische Elektro-Plattform stärkt Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit durch 100- prozentige Lokalisierung
Für die Entwicklung der ersten China-spezifischen Elektro-Plattform nutzt Volkswagen die umfassende Lokalisierung von Entwicklung und Beschaffung. Grundlage dafür ist die „in China für China“ Strategie. Für die E-Plattform sollen China-spezifische Lösungen bei Batterie, E-Antrieb und E-Motor zum Einsatz kommen. Das gewährleistet hohe Kosteneffizienz und schnelle Marktreife. So kann das Produktportfolio in China, das durch die Kooperation mit dem chinesischen Hersteller XPENG zur Mittelklasse hin erweitert wird, zusätzlich im Einstiegssegment ergänzt werden.
Ralf Brandstätter: „Mit der Entwicklung einer China-spezifischen Plattform für das Einstiegssegment übernehmen wir maßgebliche Entwicklungsaufgaben in China für China. Wir bringen die Plattform in nur 36 Monaten zur Marktreife. Das heißt, wir verringern die Entwicklungszeit um rund ein Drittel und können somit schnell, neue Kundengruppen im dynamischen chinesischen E-Auto-Markt erschließen. Damit schöpfen wir alle Möglichkeiten des Tech-Hubs in Hefei aus.“
Optimierung der Organisationsstruktur erhöht Effizienz der Zusammenarbeit
Der hochmoderne Produktions-, Entwicklungs- und Innovations-Hub in Hefei ist ein wesentlicher Pfeiler der „in China für China“-Strategie des Unternehmens. Mit dem Hub werden marktbestimmende Trends in China frühzeitig adressiert und die Wachstumsdynamik und Innovationskraft des chinesischen Marktes besser genutzt. Wesentliche Pfeiler sind das Volkswagen Anhui Joint Venture, dessen Werk in den kommenden Wochen die Produktion starten wird, sowie die VW Anhui Component Company mit einer Fertigungsstätte für Hochvoltbatteriesystemen.
Erwin Gabardi, CEO Volkswagen Anhui: „Wir bauen Hefei gezielt zum Innovationshub des Volkswagen Konzerns in China aus. Und drücken aufs Tempo. Das haben wir schon mit der Errichtung der Fabrik von Volkswagen Anhui in nur 18 Monaten gezeigt. Wir können China Speed. Dabei nutzen wir gezielt neue Technologien und die hervorragende Infrastruktur der ostchinesischen Provinz Anhui. Ihre Hauptstadt Hefei hat sich zum Silicon Valley Chinas entwickelt. Von dieser Innovationskraft profitieren wir zusätzlich.“
Mit der VCTC bündelt Volkswagen in Hefei alle Entwicklungseinheiten und Entscheidungsprozesse der für den chinesischen Markt bestimmten Fahrzeuge in China. Das reduziert die Schnittstellen zwischen verschiedenen Bereichen und erhöht die Effizienz. Abstimmungen erfolgen in derselben Zeitzone und mit dem alleinigen Fokus auf den lokalen Markt. Zudem führt die Tech-Company schon zu Beginn des Entwicklungsprozesses Fahrzeug- und Komponenten-Entwicklung sowie Beschaffung zusammen. Simultane Arbeit spart zusätzlich Zeit und ermöglicht eine optimierte Kostenstruktur.
Weitere Synergien werden durch die enge Vernetzung der Entwicklungsarbeit mit den Joint Ventue Gesellschaften SAIC Volkswagen, FAW-Volkswagen und Volkswagen Anhui sowie mit Gotion (Batterie) und dem chinesischen Hersteller XPENG gehoben. In enger Zusammenarbeit mit CARIAD, der SoftwareEinheit von Volkswagen, werden zudem die Partner Horizon Robotics (autonomes Fahren), ARK (User Experience) und Thundersoft (Infotainment) eingebunden.
Hohe Lokalisierungsrate und frühe Einbindung der Zulieferer schafft Kostenvorteile
Die VCTC integriert zudem bereits in der frühen Produktentstehungsphase modernste Technologien lokaler Zulieferer, um noch stärker von der Innovationskraft des Marktes zu profitieren. In Hefei entsteht dafür ein 450.000 Quadratmeter großer Lieferantenpark. Rund 1.100 lokale Zulieferfirmen liefern Hard- und Software. So können modernste Technologien und Anwendungskonzepte frühzeitig in neue Produkte integriert werden. Die Lokalisierungsrate soll dabei schrittweise auf bis zu 100% erhöht werden. Das gilt auch für die Qualitätstests von Zulieferteilen. Das schafft weitere Kostenvorteile.
Marcus Hafkemeyer, CTO der Volkswagen Group China: „Durch die enge Vernetzung unserer Entwicklungs- und Beschaffungsteams und die frühzeitige Einbindung lokaler Lieferanten und Partner in die Produktentwicklung steigern wir die Produktivität. Wir werden agiler und schneller. Zudem setzen wir innovative Technologien ein, um unsere Entwicklungs-, Test- und Produktionsprozesse sicher zu beschleunigen. Doch eines ist klar: Wir bewahren unsere Volkswagen DNA und gehen keine Kompromisse ein bei Qualität und Sicherheit.“
1.200 Fachleute arbeiten zurzeit im VCTC. Rund 3.000 sollen es bis Ende kommenden Jahres werden. Dabei ist die Arbeit auf drei klare Ziele hin ausgerichtet: Hohes Entwicklungstempo, große Kosteneffizienz bei gleichzeitiger Stärkung der Volkswagen Standards Qualität und Sicherheit. Dies erreicht Volkswagen durch verschiedene Maßnahmen und den Einsatz von modernsten Technologien.
Weltneuheit: Elektro-Fahrzeug Test verkürzt Erprobungsphase für Fahrzeuge von drei auf einen Monat
Durch Entwicklungstests in einem sogenannten E-4-Poster (4-Stempel-Test) System können bestimmte Umfänge in der Erprobungsphase von Elektro-Fahrzeugen von drei auf einen Monat verkürzt werden. Denn beim E-4 Poster kann das Fahrzeug erstmals mit aktiver Batterie im Inhouse-Dauertest höchsten Belastungen ausgesetzt werden. Dadurch ist es möglich, ein ganzes Fahrzeugleben inklusive Be- und Entladen der Batterie in der Anlage zu simulieren. Eine Weltneuheit in der Autoindustrie. Denn das war bisher nur auf speziellen Freiluft-Teststrecken möglich. Dadurch kann trotz geringerem Zeitaufwand höchste Sicherheit und Langlebigkeit für die Kunden gewährleistet werden.
Für seine hochmoderne Test- und Simulationsinfrastruktur setzt VCTC zudem auf Virtuelle Realität (VR). Die VR Technologie wird bereits im frühsten Design-Prozess genutzt, um noch vor der Erstellung erster Prototypen Verbesserungsmōglichkeiten bei der Fahrzeugkarosserie, bei Bedienelementen und in der Ergonomie zu erkennen. Das erspart aufwendige Nacharbeiten in der Designphase und sichert zusätzlich Komfort und Qualität für den Kunden.
Fertigungsprozesse in der Produktion durch Einsatz von innovativen Technologien deutlich beschleunigt
Auch die Fertigungsprozesse in der Produktion im Werk von Volkswagen Anhui werden deutlich beschleunigt. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Laser-Technik und Computer Tomographie. So können die Gesamtkarosserie oder einzelne Zulieferteile in wenigen Minuten auf Güte, Sicherheit und Haltbarkeit untersucht werden. Zeitaufwendige Detail-Analysen entfallen, ohne dass auf Qualität verzichtet wird.
Mehr Tempo in Produktion und Entwicklung, hohe technische Lokalisierung sowie konsequente Kundenorientierung sind für die Volkswagen Group China im Rahmen der „in China für China“ Strategie der Schlüssel, in der neuen Ära der Intelligent Connected Vehicles (ICV), der smarten Fahrzeuge, eine führende Rolle zu übernehmen.