Frank Witter, Konzernvorstand Finanzen und IT, sagte: „2019 haben wir mit unserem attraktiven Produktportfolio viele Kunden überzeugt und unsere Position in rückläufigen Gesamtmärkten erfolgreich ausgebaut. Wir haben im Konzern Umsatz und Operatives Ergebnis sowie im Konzernbereich Automobile Netto-Cash-flow und Netto-Liquidität verbessert und sind damit finanziell weiter robust aufgestellt. Dieses Jahr gehen wir erneut von herausfordernden Marktbedingungen aus, so dass die Erreichung unserer anspruchsvollen Ziele ein Kraftakt für das gesamte Unternehmen wird.“
Ein Treiber der positiven operativen Geschäftsentwicklung in 2019 war die leichte Steigerung der Auslieferungen an Kunden auf 10,97 Mio. Fahrzeuge (+1,3 Prozent). Zuwächse wurden insbesondere in Europa und Südamerika verzeichnet, während die Entwicklung in Nordamerika und Asien-Pazifik gesamtmarktbedingt leicht rückläufig ausfiel. Der Konzern erzielte in fast allen Regionen Steigerungen beim Marktanteil. Bei den Umsatzerlösen wirkten insbesondere höhere Absatzvolumina, Mixverbesserungen sowie die gute Performance bei den Finanzdienstleistungen positiv, während Wechselkurse einen gegenläufigen Effekt hatten. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 17,3 Prozent auf 18,4 Mrd. €, die Umsatzrendite vor Steuern stieg auf 7,3 (6,6) Prozent. Trotz der Herausforderungen im chinesischen Markt konnte das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures mit 4,4 (4,6) Mrd. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.
Der Netto-Cash-flow im Konzernbereich Automobile konnte gegenüber dem niedrigen Vorjahreswert auf 10,8 Mrd. Euro gesteigert werden. Gründe waren insbesondere das höhere Ergebnis, niedrigere Mittelabflüsse aus Diesel und ein geringerer Vorratsaufbau. Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile entwickelte sich gegenüber Ende 2018 - trotz der negativen Auswirkungen aus dem IFRS 16 (Bilanzierung von Leasingverhältnissen) - positiv auf 21,3 (19,4) Mrd. Euro. Die Quote der Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E-Quote) lag mit 6,7 (6,8) Prozent sogar leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Sachinvestitionsquote belief sich unverändert auf 6,6 (6,6) Prozent.
Ausblick
Volkswagen geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns im Jahr 2020 unter weiterhin herausfordernden Marktbedingungen in der Größenordnung des Vorjahres liegen werden. Herausforderungen ergeben sich insbesondere aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen. Wir erwarten, dass im Jahr 2020 die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu 4 Prozent und die des Bereichs Pkw moderat über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Ergebnis des Konzerns und des Bereichs Pkw rechnen wir im Jahr 2020 mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent. Für den Bereich Nutzfahrzeuge gehen wir bei moderat rückläufigen Umsatzerlösen von einer operativen Umsatzrendite zwischen 4,0 und 5,0 Prozent aus. Im Bereich Power Engineering erwarten wir die Umsatzerlöse auf dem Niveau des Vorjahres und einen geringeren operativen Verlust. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen rechnen wir mit Umsatzerlösen und einem Operativen Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres.
Die im Ausblick dargestellten Erwartungen unterliegen - neben den beschriebenen Herausforderungen - Einschätzungsunsicherheiten unter anderem aufgrund von anhaltenden geopolitischen Spannungen und Konflikten sowie länder- und regionsübergreifenden Epidemien, wie aktuell der Ausbreitung des Coronavirus, deren Auswirkungen eng zu monitoren sind.
Im Konzernbereich Automobile werden sich 2020 die F&E-Quote und die Sachinvestitionsquote voraussichtlich zwischen 6,0 und 6,5 Prozent bewegen. Wir rechnen für das Jahr 2020 mit weiteren Liquiditätsabflüssen aus Diesel und deutlich höheren aus Mergers & Acquisitions-Aktivitäten. In der Folge erwarten wir einen klar positiven, jedoch spürbar unter dem Vorjahreswert liegenden Netto-Cash-flow. Ohne die Effekte aus Diesel und Mergers & Acquisitions-Aktivitäten halten wir daran fest, in 2020 einen Netto-Cash-flow von mindestens 10 Mrd. Euro zu erreichen.