„Der Responsible Raw Materials Report zeigt nicht nur unsere Fortschritte bei Transparenz und Risikominderung in den Rohstofflieferketten auf, sondern benennt auch Herausforderungen. Wir gehen damit deutlich über unsere rechtlichen Verpflichtungen hinaus“, stellt Dirk Große-Loheide, Einkaufsvorstand der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied der erweiterten Konzernleitung heraus. „Wir nehmen unsere Verantwortung für eine nachhaltige Rohstoffbeschaffung sehr ernst und arbeiten kontinuierlich an der Zusammenarbeit mit indirekten Zulieferern in der vorgelagerten Lieferkette - also dort, wo die Herausforderung am größten ist. Unser Rohstoff Management System setzt genau dort an: es umfasst spezifische Maßnahmen zur Risikoidentifizierung und -minderung in der vorgelagerten Lieferkette.“ Dirk Große-Loheide ergänzt: „Mit dem Responsible Raw Materials Report dokumentieren wir als Konzern gemeinsam mit den Marken Audi, Porsche, Scania und MAN unsere Bemühungen und zeigen, dass eine nachhaltige Beschaffung möglich ist. Möge dieser Report auch andere dazu inspirieren.“
Im Jahr 2022 lag ein weiterer Fokus auf der Fortsetzung der engen Zusammenarbeit mit den Batterielieferanten und deren Zulieferern - von der Mine bis zur Zelle - um die Transparenz in den mitunter sehr komplexen Lieferketten schrittweise zu erhöhen und einen verantwortungsvollen Rohstoffbezug durch Audits zu überprüfen. Mit der Gründung des neues Batterieunternehmens PowerCo SE und der ersten eigenen Batteriezellfabrik am Standort Salzgitter fand ebenfalls ein vertiefter Austausch mit ausgewählten Akteuren statt, um menschenrechtliche und Umweltrisiken zu adressieren und eine Zertifizierung von ausgewählten Minen zu forcieren. Als wichtigen Schritt in diese Richtung ist Volkswagen im März 2022 der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) beigetreten und hat sich verpflichtet, die IRMA-Standards schrittweise in seinen eigenen Batterielieferketten umzusetzen. IRMA ist eine Allianz von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, betroffenen lokalen Gemeinschaften, Investoren, Minenbetreibern und Rohstoffkunden, um bessere Bedingungen im industriellen Bergbau zu schaffen.
Beitritte zur Leather Working Group (LWG), einer Initiative zur nachhaltigen Beschaffung von Leder und der Wahl von MAN Bus & Truck in den Beirat von The Copper Mark bilden weitere Meilensteine, um das Engagement des Konzerns für eine nachhaltige Lieferkette auszubauen.
Als erstes Automobilunternehmen berichtet der Volkswagen Konzern seit 2021 öffentlich und freiwillig in einem eigenen Bericht über die konzernweiten Maßnahmen zur Minderung von Menschenrechts- und Umweltrisiken in besonders gefährdeten Rohstofflieferketten. Gemäß der industry best practise orientiert sich der Bericht an den fünf Schritten der „Due Diligence Guidance for Responsible Business Conduct“ der OECD und setzt die Anforderungen der „OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas“ um.
Darin werden die Methodik und die Aktivitäten von Volkswagen im Rahmen des Rohstoff Management Systems für verantwortungsvollem Rohstoffbezug detailliert dargestellt. Der Bericht deckt 16 Hochrisiko-Rohstoffe ab, darunter Batteriematerialien wie Lithium und Kobalt. Seit 2019 müssen alle relevanten direkten Geschäftspartner des Volkswagen Konzerns ein verpflichtendes Nachhaltigkeitsranking durchlaufen, das Umwelt- und Sozialstandards gleichrangig mit anderen Kriterien wie Kosten oder Qualität bewertet. Seit 2020 fordert der Volkswagen Konzern bei allen Neuverträgen für Batterie-Rohstoffe die vollständige Offenlegung der Lieferkette bis zur Mine.