Das neue Kompetenz-Center Großguss markiert einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Ausrichtung. Durch die Investitionen in modernste Technologien stärkt das neue Zentrum die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, sichert Arbeitsplätze und entwickelt hochqualitative Gusskomponenten für künftige Fahrzeugmodelle des Volkswagen Konzerns. Hierzu gehören beispielsweise ein Hinterwagen sowie ein Hochvolt-Batterie-Gehäuse.
Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik und CEO der Volkswagen Group Components, sagte: „Volkswagen Group Components entwickelt sich zunehmend zu einem Schlüsselanbieter für die E-Mobilität. Kassel ist ein Beispiel für erfolgreiche Transformation: Der Standort baut Schritt für Schritt neue Schlüsselkompetenzen beim E-Antriebssystem und beim Großguss auf. So tragen die Group Components-Standorte ihren Teil zur Zukunftsstrategie des Volkswagen Konzerns bei.“
Gunnar Kilian, Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG für Personal und Truck & Bus, sagte: „Unser Standort Kassel zeigt, Volkswagen beherrscht Transformation. Gemeinsam ist es uns gelungen, eins der größten Getriebewerke Europas zu einem elementaren Konzernzentrum für elektrische Antriebsstränge zu entwickeln. Mit Investitionen in Zukunftstechnologien und Qualifizierungen der Belegschaft, bauen wir die Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung weiter aus. Die Eröffnung des neuen Kompetenz-Centers Großguss in Kassel ist ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Fahrzeugproduktion.“
Daniela Cavallo, Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende, sagte: „Die Symposien der vergangenen Jahre haben bereits gezeigt: Der Standort Kassel steht beispielhaft für gelungene Transformation und Zukunftsausrichtung im Unternehmen. Und auch in diesem Jahr demonstrierten die Kolleginnen und Kollegen eindrucksvoll, wie sie den Wandel unserer Branche vorantreiben. Mit der Zusage, Zukunftsprodukte wie die Antriebe für die neuen Elektroplattformen des Konzerns am Standort Kassel zu fertigen, wird dieser Wandel nun konsequent fortgesetzt. Durch die Eigenfertigung wird Fachkompetenz nachhaltig aufgebaut und erhalten. Und das trägt zur Beschäftigungssicherung bei.“
Jörg Fenstermann, Werkleiter Volkswagen Group Components Standort in Kassel sagte: „Kassel baut auf langjährige Erfahrungen in der elektrischen Antriebstechnik und passt im Rahmen der Standortstrategie `Kasseler Weg´ das Produktportfolio weiter an. Das Ziel ist, sich als zentraler Treiber der Elektromobilität im Konzern weiter zu etablieren. Dafür bringen unsere Mitarbeitenden ihr Know-how und alle Kompetenzen bereits mit. Die Standortstrategie setzt weiter auf bewährte Produkte, erforscht neue Technologien und setzt auf Qualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Danke an den Vorstand für das bisherige Vertrauen. Die gewonnene Expertise kommt dem gesamten Komponentenwerk zugute.“
Betriebsratsvorsitzender Carsten Büchling sagte: „Die Transformation zur Elektromobilität und Digitalisierung am Standort hat weiter Fahrt aufgenommen. Dank unserer kompetenten und engagierten Beschäftigen, sahen wir beim diesjährigen Standortsymposium wieder viele innovative und zukunftsweisende Projekte, jedes ein Highlight für sich. Ein besonderer Höhepunkt war in diesem Jahr die Eröffnung des Kompetenz-Centers Großguss mit dem Abguss eines Batterierahmens. Das Thema Großguss ist neben der kürzlich erfolgten Zusage zur Fertigung künftigen E-Antrieben bei uns in Kassel ein wichtiger Baustein für die langfristige Beschäftigungssicherung. Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Veränderungsprozesse des Standorts wird die richtige Qualifikation und Beteiligung unserer Beschäftigten sein.“
Weiterentwicklung Pulswechselrichter als Vorreiter der Leistungselektronik-Entwicklung
Der nordhessische Standort hat eine umfassende Transformation durchlaufen, indem er sich vom Getriebewerk zu einem Systemlieferanten für E-Antriebe entwickelt hat und schließlich zum Leitstandort für Leistungselektronik avanciert. Im Kompetenz Center Leistungselektronik in dem Fachleute markenübergreifend zusammengezogen wurden, werden Pulswechselrichter für die aktuellen E-Antriebe sowie für die zukünftigen Elektroplattformen des Konzerns gefertigt. Die Entscheidung zur konsequenten Erhöhung der Entwicklungstiefe bis auf Halbleiterebene und der generelle Fokus auf hochmoderne Technologien am Standort unterstreicht das Bestreben, die Zukunft der E-Mobilität entscheidend mitzugestalten.
Transformation und Qualifizierung der Abgasanlagenfertigung in Stator-Montage
Das Werk Kassel bereitet sich konsequent auf den Auslauf der Verbrennungsmotoren vor und treibt die Entwicklung zur E-Mobilität voran. Um die Fähigkeiten und das Know-how der Mitarbeitenden weiter zu nutzen, werden sie in die Produktion von Aktivkomponenten, beispielsweise die Montage der Statoren, für künftige E-Antriebe qualifiziert. Dazu entstehen die ersten Fertigungslinien auf der Fläche der Abgasanlagenfertigung. Volkswagen setzt damit ein klares Signal für eine zukunftsfähige und nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens.
Antriebstechnik, Halle 2 und Gießerei bündeln Know-how zur Fertigung komplexer Bauteile
Asynchronmotoren (ASM) zeichnen eine kurzzeitige Überlastfähigkeit und geringe Schleppverluste aus. Daher sind sie bestens als temporär aktivierbares Boost-Aggregat geeignet. Die Rotoren für die ASM werden künftig Hand in Hand von der Umformtechnik in der Halle 2 und der Gießerei gefertigt. Die Blechpakete werden dabei gestanzt und anschließend mit Reinaluminium umgossen.
Großgussteil im Fahrzeugbau: Erfolgreiche Zusammenarbeit zweier Fertigungsbereiche
In der Gießerei wurde zudem ein wegweisendes Großgussteil zur seriellen Herstellung entschieden, dass eine technologische Weiterentwicklung repräsentiert. Das Bauteil - ein Hochvolt-Batterie-Gehäuse - bestand bisher aus 122 Einzelteilen, der zuvor hauptsächlich aus Strangpressprofilen gefertigt wurde und nun in einem Guss erzeugt wird. Das aufwendige Gussverfahren erfolgt auf einem Drei-Plattenwerkzeug mit Anguss aus der Mitte, was eine Weiterentwicklung zu den vorherigen Großgussteilen darstellt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Batterieentwicklern der Komponenten und das fertigungsbereichsübergreifende Konzept der Gießerei und der Komplettierung in der Halle 2 unterstreichen die Innovationskraft des Standortes. Die Nutzung der Standortkompetenz in Kassel reduziert Logistikprozesse. Die Beschäftigung mit Zukunftsprojekten, insbesondere dem geplanten Produktionsstart im Jahr 2026, festigt die Position des Werks als Vorreiter im Produktionsverbund der Komponente.
Der Weg zu einem klimaneutralen Standort bis 2040
Mit dem Umweltprogramm goTOzero strebt der Volkswagen Konzern an, bis spätestens 2040 die Produktion CO2-neutral zu gestalten. Der Standort Kassel, als größter Komponenten-Standort, hat hierzu mit wissenschaftlicher Unterstützung der Universität Kassel individuelle Entwicklungspläne für die Fertigungsbereiche erarbeitet. Die Standortstrategie `Kasseler Weg´ umfasst die Umstellung auf eine 100-prozentige Grünstromversorgung, regenerative Wärmeversorgung, Elektrifizierung von Warmprozessen und die Pilotierung von grünem Wasserstoff in der Gießerei. Durch diese Maßnahmen strebt der Standort nicht nur eine nachhaltige Produktion an, sondern auch eine positive Umweltauswirkung bereits vor dem Jahr 2040.