Der Verhandlungsführer der Volkswagen AG, Arne Meiswinkel, erklärte: „Die aktuelle Entwicklung der Automobilindustrie in Europa und besonders am Wirtschaftsstandort Deutschland erfüllt uns mit Sorge. Die rückläufige Geschäftsentwicklung insbesondere der Marke Volkswagen mit einer Marge von nur 2,1 Prozent macht das besonders deutlich. Wenn wir auf diesem Niveau bleiben, können wir unsere Zukunft nicht finanzieren. Vor diesem Hintergrund können wir auch der Forderung der IG Metall nach einer Wiederinkraftsetzung der gekündigten Tarifverträge nicht nachkommen.“
Infolge dieser aktuellen Entwicklung der Automobilindustrie in Europa und besonders am Wirtschaftsstandort Deutschland sieht das Unternehmen zudem deutlichen Handlungsbedarf, der über die Ablehnung der Forderungen der IG Metall hinaus geht. Vielmehr ist ein Beitrag der Beschäftigten erforderlich. Für die Tarifverhandlungen bedeutet dies eine Senkung der Entgelte der Tarifbeschäftigten der Volkswagen AG um 10 Prozent.
Arne Meiswinkel betonte: „Nur wer erfolgreich wirtschaftet, kann sichere Arbeitsplätze bieten. Das ist unser Ziel. Dazu müssen wir unter anderem auch unsere Arbeitskosten senken. Ein entscheidender Hebel ist dabei auch die Absenkung der Arbeitskosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau im Quervergleich der Branche.“
Im Fokus der aktuellen Diskussion zur Restrukturierung der Volkswagen AG, mit ihren Marken Volkswagen Pkw, Volkswagen Group Components und Volkswagen Nutzfahrzeuge steht die Erreichung substanzieller Kostensenkungen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Der Verhandlungsführer der Volkswagen AG sagte weiter: „Auch im Falle einer Absenkung bleibt das Entgeltniveau bei Volkswagen im Industrievergleich weiter hoch attraktiv. Als Tarifvertragsparteien müssen wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und den zukünftigen Erfolg durch konsequente Maßnahmen sichern. In dieser schwierigen Situation ist es geboten, dass wir alle an einem Strang ziehen. Das hat Volkswagen immer ausgezeichnet und das wird es auch in Zukunft.“
Das Unternehmen kündigte in den Verhandlungen zudem an, das Bonussystem für Beschäftigte in Tarif Plus neu auszurichten. Zielsetzung sei es, zukünftig dieses an die tarifliche Ergebnisbeteiligung zu koppeln. Ebenso zählen aus Sicht des Unternehmens der Entfall der Jubiläumsgratifikation sowie der Tariflichen Zulage von 170 Euro im Monat künftig zu den Effizienzmaßnahmen, die den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens mit sichern sollen.
Für Volkswagen ist zudem ein zukunftsfester und wettbewerbsfähiger Haustarifvertrag mit einheitlichen Arbeitsbedingungen wie der 35 Wochenstunden und damit der Entfall des Bestandsschutzes für Beschäftigte, deren Arbeitsverhältnis vor 2005 begonnen hat (HTV I), ein weiterer Effizienzbaustein.Zusätzlich sieht das Unternehmen bei der Anzahl und Übernahme der Auszubildenden Handlungsbedarf. Hier fordert Volkswagen eine an den tatsächlichen Bedarfen orientierte Anzahl von Ausbildungsplätzen und Übernahme von Auszubildenden und Dual Studierenden.
„Dieses Maßnahmenpaket sehen wir als Grundvoraussetzung dafür, die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen weiter zu erhalten und letztendlich Arbeitsplätze auch nachhaltig zu sichern“, sagte Arne Meiswinkel.
Für die weitere Vorgehensweise haben die Tarifvertragsparteien vereinbart, drei technische Kommissionen zu gründen, um die Themen „Tarif Plus Vergütungssystem“, „Zeitarbeit“ und „Ausbildung“ vertiefend zu besprechen.
Die nächste Tarifverhandlungsrunde findet am 21. November 2024 statt.
Die Friedenspflicht für die Entgelttarifverträge endet zum 30. November 2024.
Der Haustarifvertrag der Volkswagen AG gilt für rund 120.000 Beschäftigte der Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie für die Volkswagen Financial Services, Volkswagen Immobilien GmbH und dx.one GmbH.
Zu den Forderungen der Volkswagen AG:
Beschäftigungssicherung
Die Beschäftigungssicherung bei Volkswagen ist seit 1994 fortlaufend weiter festgeschrieben worden. Mit der unternehmensseitigen Kündigung des Zukunftstarifvertrages sowie der betrieblichen Vereinbarung Roadmap zur Digitalen Transformation hat das Unternehmen auf die aktuellen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen reagiert und verfolgt das Ziel, Standort- und Beschäftigungssicherung neu auszurichten.
Beschäftigung in Tarif Plus
Die Beschäftigung in Tarif Plus obliegt einem eigenständigen Rahmentarifvertrag [RTV T+] für Beschäftigte mit Spezialisten- oder Führungsfunktion. Beschäftigte in Tarif Plus haben abweichende Arbeitsbedingungen zu Tarifbeschäftigten im Haustarifvertrag wie zum Beispiel bei Arbeitszeit, Bonus oder Nutzung eines Geschäftsfahrzeugs. Bereits Ende 2023 hat das Unternehmen eine Stabilisierung dieser Entgeltgruppe bei der Ernennung bekannt gegeben. Das Unternehmen kündigte in den Verhandlungen an, das Bonussystem für Beschäftigte in Tarif Plus neu auszurichten. Zielsetzung ist es, zukünftig dieses an die tarifliche Erfolgsbeteiligung zu koppeln.
Übernahme von Auszubildenden und Dual Studierenden
Die Volkswagen AG hat sich im Ausbildungstarifvertrag verpflichtet, 1.400 Ausbildungsplätze pro Jahr anzubieten. Aufgrund fehlender Bedarfe kam es in der Vergangenheit immer wieder zu großen Herausforderungen, eine Übernahme zu gewährleisten. Mit der Kündigung soll eine Anpassung der jährlich angebotenen Ausbildungsplätze sowie der Übernahme von Auszubildenden und Dual Studierenden bei der Volkswagen AG geregelt werden, die sich an den tatsächlichen Bedarfen orientiert und Beschäftigten wie Unternehmen bessere Planbarkeit ermöglicht.
Zeitarbeit
Volkswagen nutzt Zeitarbeit zum Ausgleich von Produktionsspitzen und für Kapazitätsschwankungen. Mit der Kündigung der Tarifverträge zum Einsatz von Zeitarbeit bei Volkswagen, will das Unternehmen Zeitarbeit zukünftig zu den tariflichen Konditionen der Zeitarbeit für die Branche einsetzen und nicht wie aktuell, zu weit höheren Kosten als der Wettbewerb beschäftigen.
Entgelt
Infolge der aktuellen Entwicklung der Automobilindustrie in Europa und besonders am Wirtschaftsstandort Deutschland sieht das Unternehmen deutlichen Handlungsbedarf, der über die Ablehnung der Forderungen der IG Metall hinaus geht. Vielmehr ist aus Sicht der Volkswagen AG ein Beitrag der Beschäftigten erforderlich. Für die Tarifverhandlungen bedeutet dies eine Forderung nach einer Senkung der Entgelte der Tarifbeschäftigten der Volkswagen AG um 10 Prozent.
Haustarifvertrag mit einheitlichen Arbeitsbedingungen
Für Volkswagen ist zudem ein zukunftsfester und wettbewerbsfähiger Haustarifvertrag mit einheitlichen Arbeitsbedingungen wie der 35 Wochenstunden und damit der Entfall des Bestandsschutzes für Beschäftigte, deren Arbeitsverhältnis vor 2005 begonnen hat (HTV I), ein weiterer Effizienzbaustein.
Weitere Effizienzmaßnahmen
Ebenso zählen aus Sicht des Unternehmens der Entfall der Jubiläumsgratifikation sowie der Tariflichen Zulage von 170 Euro im Monat künftig zu den Effizienzmaßnahmen, die den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens mit sichern sollen.