Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik und Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Group Components sagte: „Die Komponentenstandorte befinden sich mitten in einem umfassenden Transformationsprozess. Der Standort Braunschweig hat diese Aufgabe früh angenommen, nicht mehr zukunftsfähige Produkte auslaufen lassen und neue Produkte ins Portfolio aufgenommen. Die Herausforderungen und Anstrengungen sind gewaltig, aber es ist der einzige Weg, um Standort und Arbeitsplätze langfristig abzusichern.“
Durch sein langjähriges Know-how in Entwicklung, Planung und Fertigung hat der Standort die Typführerschaft für Batteriesysteme und gilt als Kompetenzträger im Volkswagen Konzern. Die Kapazität wird nun weiter ausgebaut: In Braunschweig können künftig jährlich bis zu 800.000 Batterien für MEB- und Plug-In-Fahrzeuge des Konzerns produziert werden. Als Leitwerk für Lenkung, Achse und Batterie fertigt Volkswagen Group Components Braunschweig zudem Fahrwerk-Komponenten für die Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns. Insgesamt werden pro Jahr rund 26 Millionen Bauteile am Standort produziert. Die Komponenten werden in konventionellen, hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen verbaut.
Auch die Vorbereitungen auf die Zukunftsplattform SSP sind bereits angelaufen. Die „Scalable Systems Platform“ ist die nächste Generation einer elektrischen, digitalen und hochskalierbaren Fahrzeugplattform, auf der künftig Modelle aller Konzernmarken und Segmente gebaut werden können. Mit seiner Kompetenz und seinem Produktportfolio empfiehlt sich der Standort zudem als Leitwerk für die SSP-Fahrwerke.
Der Standort arbeitet zudem an neuen, innovativen Lenk- und Bremssystemen. Unter anderem könnte eine Steer-by-wire-Lenkung den Weg zum autonomen Fahren ebnen. Das Konzept ermöglicht darüber hinaus die Anpassung des Lenkverhaltens an die fahrdynamischen Rahmenbedingungen. Beim Einparken z.B. reicht eine Viertel Lenkradumdrehung, für den maximalen Lenkwinkel – kurzum: Lenken wird komfortabler und bei Bedarf sportlicher. Eine „Low Emission Brake“ könnte die hohen Anforderungen für feinstaubreduzierte EU7-Bremsen erfüllen und befindet sich gemeinsam mit AUDI in der Entwicklung.
Um die Transformation hin zu Zukunftsprodukten weiter umzusetzen, wurden strukturelle Veränderungspläne erarbeitet. Der Standort setzt dabei auf Digitalisierung der Fertigungsprozesse, wie zum Beispiel in der Batteriesystemfertigung oder auch im Presswerk, wo Prüfmethoden auf Basis von künstlicher Intelligenz eingesetzt werden. Pläne für den Bau eines speziellen Hochregallagers und die weitere Verlagerung der Transporte für die schweren Batterien auf die Schiene liegen vor.
Werkleiter Martin Schmuck betont: „Im Bestehenden immer besser zu werden und gleichzeitig das Neue vorzudenken und zu realisieren, das ist unser Credo für den Standort. Mit unserer langjährigen Erfahrung bei Achse, Lenkung und Batterie und dem kontinuierlichen Anspruch an Flexibilität und Schnelligkeit steht das Werk Braunschweig bereit, auch die Fahrwerk-Produkte der künftigen Fahrzeuge zu fertigen ohne die bewährten Produkte der Gegenwart aus den Augen zu verlieren.“
Die Betriebsratsvorsitzende Daniela Nowak unterstreicht: „Unser Standort hat einmal mehr seine besonderen Stärken und Kompetenzen insbesondere bei innovativen Produkten für das Fahrwerk und effizienten Prozessen gezeigt. Jetzt kommt es darauf an, dass Braunschweig auch mit seinen Produkten eine führende Rolle in der neuen Plattform für E-Fahrzeuge, SSP, den Zuschlag bekommt.“