Das Joint-Venture wird von Wassym Bensaid (Rivian) und Carsten Helbing (Volkswagen Group) geleitet. Entwickler beider Unternehmen werden zum Joint Venture stoßen. Die Teams werden zunächst in Palo Alto, Kalifornien, angesiedelt sein, und drei weitere Standorte in Nordamerika und Europa sind in Planung. Durch die Kombination ihrer komplementären Expertise planen die beiden Unternehmen, Entwicklungskosten zu senken und neue Technologien schneller zu skalieren. Ziel ist es, Kundinnen und Kunden die besten technologischen Lösungen so früh wie möglich anbieten zu können.
Oliver Blume, CEO der Volkswagen Group, sagte: „Die Partnerschaft mit Rivian ist der nächste logische Schritt in unserer Software-Strategie. Mit ihrer Umsetzung werden wir unsere globale Wettbewerbs- und Technologieposition stärken. Der heutige Start des Joint-Ventures zeigt das Potenzial, das wir in den kommenden Jahren gemeinsam ausschöpfen wollen. Wir haben einen klaren Plan, durch modernste Entwicklungsprozesse, mit innovativen Technologieansätzen und einer von Synergien geprägten wettbewerbsfähigen Kostenbasis unseren Kundinnen und Kunden die besten Produkte und digitalen Erlebnisse zu attraktiven Preisen anzubieten.“
RJ Scaringe, Gründer und CEO von Rivian, sagte: „Der heutige Abschluss unseres Joint Ventures mit der Volkswagen Group ist ein wichtiger Schritt nach vorne, um den weltweiten Wandel hin zur Elektromobilität voranzutreiben. Wir freuen uns sehr, dass unsere Technologie in Fahrzeuge außerhalb von Rivian integriert wird, und freuen uns sehr auf die Zukunft. Rivian wird sich weiterhin darauf konzentrieren, erstklassige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die unseren Kunden zugutekommen und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen fördern.“
Das Joint Venture wird darauf abzielen, die bestehende elektrische Architektur und Softwaretechnologie von Rivian zu nutzen, um die Markteinführung des R2 von Rivian im Jahr 2026 zu realisieren und die erwartete Markteinführung der ersten Modelle des VolkswagenKonzerns bereits ab 2027 zu unterstützen.
Das Joint Venture wird diese modulare und flexible, hochmoderne Elektronikarchitektur weiterentwickeln. Es wird die Technologie über verschiedene Preisklassen und internationale Märkte hinweg skalieren und so den Weg für neue Generationen von Fahrzeugen mit hohen Produktionsvolumina ebnen. Diese werden über fortgeschrittene automatisierte Fahrfunktionen verfügen und Over-the-Air (OTA) update- und upgradefähig sein. Kundinnen und Kunden werden so kontinuierlich neue Software-Updates erhalten, wodurch der Nutzwert über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs hinweg gesteigert wird.
Teams von Rivian und Volkswagen Group haben das Potenzial des gemeinsamen Vorhabens bereits erfolgreich aufgezeigt. In nur zwölf Wochen entwickelte das Team ein erstes fahrbereites Demonstrationsmodell. Ein Fahrzeug der Volkswagen-Group wurde so umgerüstet, dass es mit dem markterprobten zonalen Hardware-Design und der integrierten Technologieplattform von Rivian fahren kann. Das fahrbare Demonstrationsmodell unterstreicht nicht nur die Skalierungs- und Integrationsfähigkeiten beider Unternehmen, sondern bestätigt auch das Konzept für das Joint Venture.
Carsten Helbing, designierter zukünftiger Co-CEO des Joint-Ventures, sagte: „Wir haben einen erfolgreichen Start hingelegt. In den vergangenen Monaten haben wir einen Rahmen geschaffen, wie wir im JV die Teams zusammenbringen und Ressourcen bündeln. Wir sind begeistert von den schnellen Fortschritten, die wir in der Vorbereitungsphase erzielen konnten. Damit haben wir die Grundlage für unseren zukünftigen Erfolg gelegt.“
Wassym Bensaid, Co-CEOs des Joint-Ventures, sagte: „Wir sind begeistert, dieses Joint Venture zu starten, und heißen die Kollegen von Rivian und der Volkswagen Group in unserem neuen Unternehmen willkommen. Das Ziel des Joint Ventures besteht darin, Innovationen zu beschleunigen, die Skalierung zu erhöhen und die Kosten für den Besitz eines Elektrofahrzeugs für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu senken. Ich bin von der bereits geleisteten Arbeit sehr beeindruckt. Das Demonstrationsfahrzeug kratzt zwar nur an der Oberfläche des Möglichen, aber es ist unglaublich spannend zu sehen, was machbar ist, wenn ein neuer OEM und ein etablierter Autohersteller eng zusammenarbeiten.“
Die Volkswagen Group plant, bis 2027 insgesamt bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar in Rivian und das Joint Venture zu investieren. Eine erste Investition in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar in Form einer Wandelanleihe wurde bereits getätigt. Mit der Gründung des Joint Ventures wird die Volkswagen Group zusätzliche rund 1,3 Milliarden US-Dollar für IP-Lizenzen und eine 50-prozentige Beteiligung am Joint Venture investieren. Diese Investitionen gleichen auch einen Teil der niedrigeren zukünftigen Kosten aus, die im Rahmen der technischen Machbarkeitstests ermittelt wurden und berücksichtigt darüber hinaus die Kostenteilung für die Aufnahme ausgewählter Volkswagen MEB-Modelle. Die verbleibenden bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar werden voraussichtlich in Form von Eigenkapital, einer Wandelanleihe und Fremdkapital zu späteren Zeitpunkten eingebracht, abhängig von klar definierten Meilensteinen. Weitere Investitionen sind an klar definierte operative, technische und finanzielle Meilensteine gebunden. Das Joint Venture wird als eigenständiges Unternehmen agieren.
Mit der Partnerschaft will die Volkswagen Gruppe den Kundennutzen in Bezug auf Innovation, skalierbare Plattformen und Kosteneinsparungspotenziale für beide Seiten stärken sowie ihre Kosteneffizienz in Forschung und Entwicklung steigern und damit die Gesamtaufwendungen in diesem Bereich nachhaltig senken.