Lars Gohr ist Programmierer im Software Development Center (SDC) in Wolfsburg. In den SDCs — ein weiteres gibt es zum Beispiel in Berlin — hat die Volkswagen Konzern-IT Teams aus Programmierern, UX-Designern und Produktmanagern zusammengestellt, die Software-Lösungen für alle Marken und Bereiche im Konzern entwickeln. Und passgenaue digitale Anwendungen werden mit fortschreitender Digitalisierung immer wichtiger. Auch deshalb baut das Unternehmen ein weiteres SDC in Lissabon auf.
„Wir wollen es den Nutzern so einfach wie möglich machen“, fasst Gohr das gemeinsame Ziel der Team-Arbeit zusammen. Zum Beispiel beim „Car Configurator“. Das Team greift dabei auf Algorithmen zurück, die von einem Kollegen-Team entwickelt wurden: Das Programm filtert aus der Gesamtzahl aller möglichen Kombinationen – das ist die gewaltige Zahl von 3,44 mal 10 hoch 32 – alle heraus, die in einem bestimmten Markt nicht zur Auswahl stehen. Gohr und seine Kollegen betten diese Algorithmen dann in einen selbst entwickelten Programmcode ein. Erst so wird die Anwendung bedienbar, und Vertragshändler, Flottenkunden oder Privatkunden daheim können ihren gewünschten Volkswagen einfach und schnell konfigurieren.
Die Teams im Software Development Center gehen in ihrer Arbeit stets in mehreren Schritten vor. Gohr beschreibt das so: „Zunächst arbeiten wir gemeinsam mit dem Nutzer, also unserem Auftraggeber, heraus, wie wir ihn am besten unterstützen können. Ob mit einer Webseite, einer App oder etwas ganz anderem.“ „Dann entscheiden wir, welche Techniken wir dafür brauchen, welche Programmiersprachen wir nutzen wollen, und gliedern den Prozess in sinnvolle Schritte.“ Damit das Know-how in Teams gleich verteilt ist und sich keine Wissensmonopole bilden, wechseln die Entwickler im Monatsrhythmus die Projekte. „Wir sind Generalisten und wollen es auch bleiben“, sagt Gohr.
Gohr zählt zu den erfahrenen Teammitgliedern im SDC. Was hat sich seit seinem Start in der IT von Volkswagen an der Arbeit eines Programmierers verändert? „Fast alles“, sagt er. „Früher wurden Dienstleister mit der Programmierung beauftragt. Heute sind wir auf einem guten Weg, alle Programmcodes selbst zu schreiben.“ Das sichert den Programmierern hohe Beurteilungskompetenz bei neuen Projekten.
Auch die Tätigkeit habe sich verändert, sagt Gohr. „Wir arbeiten nicht ‚auf Bestellung‘, sondern eng mit den Kollegen aus den jeweiligen Fachbereichen zusammen, um ihre Wünsche genau zu verstehen. Wir haken auch nach, und wir programmieren in kürzeren Einheiten mit kurzen Feedbackschleifen. So nutzen wir die Methode der test-getriebenen Entwicklung und überprüfen unsere Software in Echtzeit.“
Mehr gestalten, weniger verwalten — so lässt sich der Wandel am ehesten zusammenfassen. „Die Digitalisierung auf so vielen Ebenen führt dazu, dass eingefahrene Prozesse immer häufiger überprüft werden“, sagt Lars Gohr. „Für uns Programmierer ist das ein Gewinn an kreativer
Freiheit. Das bringt Spaß. Und das ist am Ende immer gut für das Projekt, an dem wir arbeiten.“
Hinweis an die Redaktionen:
- Ein ausführliches Portrait über Lars Gohr finden Sie auf https://www.volkswagenag.com/.