„Wie erwartet wird 2024 für uns ein Jahr des Übergangs“, sagt Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. „Dies zeigt sich insbesondere im ersten Quartal, das unter anderem durch eine angespannte Versorgungslage geprägt war. Eine Modellinitiative, wie Audi sie gerade startet, ist zudem am Anfang immer mit hohen Vorleistungen verbunden. Wir verfolgen jedoch einen klaren Plan und haben mit unserem Performance Program 14 zahlreiche Maßnahmen implementiert, die im weiteren Verlauf des Jahres wirksam werden und dazu beitragen, dass wir unsere finanziellen Ziele für dieses Jahr erreichen.“ Teil des Performance Program 14 ist die Stärkung der Baureihenorganisation, die Optimierung des weltweiten Fertigungsverbunds sowie die Erhöhung der Flexibilität in der Produktion. Audi reduziert Komplexität – ohne an Qualität und kundenrelevanten Eigenschaften zu sparen.
„Mit unserer Produktoffensive nehmen wir weiter Fahrt auf“, sagt Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG. „Nach der Weltpremiere des Audi Q6 e-tron und dem gerade in Peking vorgestellten Audi Q6L e-tron, der speziell für den chinesischen Markt entwickelt wurde, folgt mit dem A6 e-tron in diesem Sommer das nächste vollelektrische Modell. Mit der neuen Generation des A5 und Q5 bringen wir in der zweiten Jahreshälfte zudem unsere ersten Modelle auf der Premium-Verbrennerplattform PPC. Diese Transition fordert uns. Mit unserem starken Team, hochattraktiven neuen Modellen und einer klaren Agenda für mehr Tempo stellen wir uns zukunftsfest auf. Wir gestalten den Wandel aus einer Position der Stärke.“
Auslieferungen
Im ersten Quartal lieferten Audi, Bentley und Lamborghini in der Markengruppe Progressive1 402.048 Fahrzeuge aus (Q1 2023: 421.824). Der Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist insbesondere auf eine schwierige Markt- und Versorgungssituation zurückzuführen. Hinzu kommen 12.394 Motorräder der Marke Ducati (Q1 2023: 14.769). Die Marke Audi konnte 396.912 (Q1 2023: 415.684) Fahrzeuge übergeben. Die Auslieferungen vollelektrischer Modelle legten um 3 Prozent auf 35.630 (Q1 2023: 34.584) Fahrzeuge zu.
Regionen im Überblick
In Europa lieferte die Marke Audi im ersten Quartal 162.432 Fahrzeuge aus (Q1 2023: 181.001). Der Rückgang um rund 10 Prozent ist insbesondere auf die intensive Wettbewerbssituation in Europa, die schwierige Versorgungssituation sowie einen Streik in Mexiko zurückzuführen. Im mittelamerikanischen Audi Werk wird der Audi Q5 auch für den europäischen Markt produziert. Die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge liegen rund 9 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. In Deutschland macht sich die Kaufzurückhaltung nach dem Wegfall des Umweltbonus bemerkbar. Nach einem starken Jahresende 2023 entwickelten sich die Auslieferungen in Deutschland im ersten Quartal mit 46.237 Fahrzeugen, darunter 5.434 vollelektrischen Modellen, rückläufig.
In den USA konnte die Marke Audi die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge im ersten Quartal deutlich um rund 29 Prozent auf 5.714 Modelle anheben. In Summe gingen die Auslieferungen auch aufgrund des Streiks in Mexiko jedoch auf 44.226 Fahrzeuge zurück. Audi will in den USA die Profitabilität sowie den Anteil der ausgelieferten E-Fahrzeuge weiter steigern.
In China verzeichnete die Marke Audi einen Anstieg bei den Auslieferungen im ersten Quartal. 155.330 (Q1 2023: 136.416) ausgelieferte Fahrzeuge bedeuten ein Plus von rund 14 Prozent. Auch die Nachfrage nach vollelektrischen Modellen stieg an: Audi lieferte 4.970 E‑Modelle aus, ein Zuwachs von rund 54 Prozent. Nächster Meilenstein in China ist der neue Audi Q6L e-tron. Audi hat den Q6L e-tron mit seinem verlängerten Radstand, noch größerer Reichweite und markanten Designdetails spezifisch auf den chinesischen Markt zugeschnitten. Darüber hinaus ist der Q6L e-tron das erste Modell auf der neuen Premium Platform Electric (PPE), das im neuen Werk in Changchun lokal in China für China produziert wird.
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse des Audi Konzerns verringerten sich von Januar bis März um 18,7 Prozent auf €13.725 (Q1 2023: 16.883) Mio. Ursache dafür waren im Wesentlichen rückläufige Verkäufe, die schwierige Versorgungssituation mit Auswirkungen auf den Modell- und Länder-Mix sowie Logistikverzögerungen. Der Anteil der EU-Taxonomie-konformen Umsatzerlöse lag bei 14,9 (2023: 14,5) Prozent.
Operatives Ergebnis und Operative Umsatzrendite
Das Operative Ergebnis des Audi Konzerns reduzierte sich auf €466 (Q1 2023: 1.816) Mio. Gründe waren insbesondere die herausfordernde Marktsituation und eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Modellen. Letztere betraf Fahrzeuge mit V6- und V8-Aggregaten sowie streikbedingt den Audi Q5. Entsprechend sank die Operative Umsatzrendite und lag bei 3,4 (Q1 2023: 10,8) Prozent.
Performance der Marken
Bentley, Lamborghini und Ducati trugen mit soliden Umsatzrenditen zum Ergebnis im ersten Quartal bei.
Bentley lieferte 2.506 (Q1 2023: 3.517) Luxusmodelle aus, ein Rückgang um 28,7 Prozent. Der Umsatz sank entsprechend auf €688 (Q1 2023: 882) Mio. Das Operative Ergebnis erreichte €120 (Q1 2023: 216) Mio., die Operative Umsatzrendite erzielte weiterhin gute 17,4 (Q1 2023: 24,4) Prozent.
Lamborghini übertraf mit 2.630 (Q1 2023: 2.623) ausgelieferten Fahrzeugen das hohe Vorjahresniveau noch einmal leicht. Die Umsatzerlöse lagen mit €691 (Q1 2023: 728) Mio. annähernd auf Vorjahresniveau. Beim Operativen Ergebnis kam die italienische Marke auf €187 (Q1 2023: 260) Mio., bei einer weiterhin sehr starken Umsatzrendite von 27,0 (Q1 2023: 35,7) Prozent.
Ducati blieb mit 12.394 (Q1 2023: 14.796) ausgelieferten Motorrädern 16,2 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert, die Umsatzerlöse gaben entsprechend auf €262 (Q1 2023: 323) Mio. nach. Das Operative Ergebnis verringerte sich in der Folge auf €27 (Q1 2023: 58) Mio., die Operative Umsatzrendite erreichte 10,5 Prozent nach 17,8 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Finanzergebnis und Ergebnis nach Steuern
Das Finanzergebnis des Audi Konzerns reduzierte sich im ersten Quartal 2024 leicht auf €515 (Q1 2023: 544) Mio. gegenüber dem Vorjahreswert. Das darin enthaltene Geschäft des Konzerns auf dem chinesischen Markt lag bei €179 (Q1 2023: 226) Mio. Beim Ergebnis nach Steuern erreichte der Audi Konzern zum Abschluss des ersten Quartals €736 (Q1 2023: 1.767) Mio.
Netto-Cashflow
Aufgrund des rückläufigen Ergebnisses sowie negativer Effekte aus der Entwicklung des Working Capitals ergab sich ein Rückgang des Netto-Cashflows auf €–768 (Q1 2023: 1.710) Mio. Investitionen in die neuen vollelektrischen Modelle auf Basis der PPE sowie in die neue Plattform für Verbrennermodelle (PPC) belasteten den Netto-Cashflow ebenso.
Prognose für 2024
Trotz der Herausforderungen in den ersten drei Monaten des Jahres bestätigt der Audi Konzern seine finanziellen Ziele für 2024. Das Unternehmen geht von einer Verbesserung der finanziellen Performance im Laufe des Jahres aus – insbesondere aufgrund der sukzessiv höheren Verfügbarkeit von Modellen mit V6- und V8-Aggregaten. Zusätzlich erwartet das Unternehmen positive Effekte aus den Markteinführungen weiterer Modelle im zweiten Halbjahr. Mit mehr als 20 neuen Modellen verjüngt und stärkt Audi sein Modellportfolio in den nächsten beiden Jahren. Das Performance Program 14 gibt Audi zusätzlichen Rückenwind. Bei den Umsatzerlösen rechnet das Unternehmen für 2024 weiterhin mit €63 bis €68 Mrd. Die Operative Umsatzrendite wird laut Prognose im Korridor zwischen 8 und 10 Prozent liegen, der Netto-Cashflow bei €2,5 bis €3,5 Mrd.
Weitere Informationen finden Sie hier: Quarterly Update und Fact Pack zum 1. Quartal
Ausgewählte Kennzahlen des Audi Konzerns im Überblick
Januar – März 2024 | Januar – März 2023 | |
Auslieferungen Automobile Markengruppe | 402.048 | 421.824 |
Umsatzerlöse in Mio. EUR | 13.725 | 16.883 |
Operatives Ergebnis in Mio. EUR | 466 | 1.816 |
Operative Umsatzrendite in Prozent | 3,4 | 10,8 |
Netto-Cashflow in Mio. EUR | –768 | 1.710 |
Finanzergebnis in Mio. EUR | 515 | 544 |
Ergebnis nach Steuern in Mio. EUR | 736 | 1.767 |
Auslieferungen der Marke Audi
Januar–März 2024 | Januar–März 2023 | Abw. vs. 2023 | |
Welt | 396.912 | 415.684 | –4,5 % |
Europa | 162.432 | 181.001 | –10,3 % |
- Deutschland | 46.237 | 60.811 | –24,0 % |
- Vereinigtes Königreich | 32.505 | 32.636 | –0,4 % |
- Frankreich | 10.788 | 11.859 | –9,0 % |
- Italien | 18.797 | 16.915 | +11,1 % |
- Spanien | 9.063 | 9.836 | –7,9 % |
USA | 44.226 | 52.763 | –16,2 % |
Mexiko | 2.745 | 3.204 | –14,3 % |
Brasilien | 1.317 | 1.363 | –3,4 % |
Chinesisches Festland und Hongkong | 155.330 | 136.416 | +13,9 % |
2 Die Markengruppe Progressive beschreibt den Audi Konzern mit den Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati. Im Folgenden werden die Begriffe „Audi Konzern“, „Markengruppe Progressive“ sowie „Markengruppe“ synonym verwendet.